Rufzeichen
Funkstationen verwenden Rufzeichen, um sich zu identifizieren. Rufzeichen bestehen aus einer Folge von Buchstaben und Ziffern. So hat beispielsweise jedes Flugzeug oder Schiff ein eigenes Rufzeichen, wenn es mit Funk ausgerüstet ist. Bei Flugzeugen ist das Rufzeichen sogar von außen zu erkennen.
Auch jeder Funkamateur bekommt ein persönliches Rufzeichen zugeteilt, das weltweit eindeutig ist. Funkamateure müssen ihr Rufzeichen am Anfang und am Ende jeder Funkverbindung nennen und bei längeren Verbindungen alle 10 Minuten wiederholen.

Aufbau von Rufzeichen
Ein Rufzeichen besteht aus drei Teilen: Präfix, Ziffer und Suffix. Das Präfix besteht in der Regel aus den ersten beiden Zeichen, z. B. DL oder 4U. Manchmal ist er aber auch nur ein Zeichen lang.
Es folgt eine Ziffer von 0 bis 9. Den Abschluss bildet das Suffix mit mindestens einem weiteren Zeichen.
Das Präfix ist länderspezifisch zugeordnet und kann zur Lokalisierung der Amateurfunkstation dienen. Die Präfixe werden durch die Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union, ITU) in den Radio Regulations (RR) festgelegt. Alle Mitgliedstaaten der ITU sind angehalten, diese in nationales Recht umzusetzen.
Für Deutschland sind in den Radio Regulations die Präfixe DA bis DR und Y2 bis Y9 vorgesehen. Die Präfixe Y2 bis Y9 werden in der Praxis jedoch kaum verwendet.
Personengebunde deutsche Amateurfunkrufzeichen bestehen immer aus einem 2-buchstabigen Präfix, einer Ziffer und einem 2- oder 3-buchstabigen Suffix. Zum Beispiel DL1PZ, DO7PR oder DN2JMU.

Neben den persönlichen Rufzeichen können weitere Rufzeichen für fernbediente und automatisch arbeitende Amateurfunkstellen oder Klubstationen zugeteilt werden. Auf diese gehen wir im weiteren Verlauf des Kapitels ein.
Die BNetzA vergibt die Präfixe in Deutschland nach dem Rufzeichenplan, sodass man anhand des Rufzeichens den Verwendungszweck erkennen kann. Im Rufzeichenplan ist sowohl für personengebundene Rufzeichen als auch für Rufzeichen für fernbediente und automatisch arbeitende Amateurfunkstellen und Klubstationen genau festgelegt, welche Präfixe, Ziffern und Suffixe jeweils verwendet werden.
Außerdem gibt es noch die Ausbildungsrufzeichen. jeder in Deutschland zugelassene Funkamateur der Klassen E und A automatisch auch Ausbilder. Durch die Verwendung des Rufzeichenzusatz „/T“ bzw. „/Trainee“ wird jedes personengebundene Rufzeichen zu einem Ausbildungsrufzeichen.
Für besondere Anlässe, die von allgemeiner Bedeutung sind, wie z. B. historische Ereignisse, Stadtfeste und Sportereignisse, können Funkamateure in Deutschland, Klubstationsrufzeichen mit vier- bis siebenstelligem Suffix beantragen. So kann die ganze Amateurfunkwelt an einem Ereignis teilhaben.
Diese speziellen Klubstationsrufzeichen werden von der BNetzA für maximal ein Jahr zugeteilt. Eine Verlängerung ist nicht möglich. Das Suffix kann, im Gegensatz zu den bisher erwähnten Rufzeichen, aus Ziffern und Buchstaben bestehen. Das letzte Zeichen muss immer ein Buchstabe sein. So sind zum Beispiel auch Kombinationen wie DP44N44T möglich.

Zusatz | Gesprochen | Bedeutung |
---|---|---|
am | aeronautisch mobil | An Bord eines Luftfahrzeugs, das sich im Flug befindet |
mm | maritim mobil | An Bord eines Schiffs auf See |
m | mobil | Von einem Landfahrzeug oder einem Schiff auf Binnengewässern aus |
p | portabel | Zu Fuß unterwegs oder vorübergehend ortsfest |
R | Remote | Remote-Betrieb |
T | Trainee | Ausbildungsfunk |
Schreibweise | Aussprache |
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DL1FLO/m | Delta Lima Eins Foxtrott Lima Oskar (Stroke) Mobil |
DM4EAX/p | Delta Mike Vier Echo Alpha X-Ray (Stroke) Portabel |
DL1ASN/mm | Delta Lima Eins Alpha Sierra November (Stroke) Maritim Mobil |
DG2RON/am | Delta Golf Zwei Romeo Oscar November (Stroke) Aeronautisch Mobil |