Polarisation
Eine Antenne kann vertikal (76) oder horizontal (77) polarisiert sein. Das erkennt man bei den meisten Antennenbauformen daran, dass die Antennen-Elemente senkrecht (vertikal) oder waagerecht (horizontal) ausgerichtet sind.
Beim Funkbetrieb auf VHF, UHF und höheren Frequenzen sollten zwei Funkstationen ihre Antennen immer in der gleichen Polarisation betreiben. Werden unterschiedliche Polarisationen verwendet, z. B. eine Station horizontal, die andere vertikal, ergibt sich eine deutlich schlechtere Verbindung.
Durch besondere Antennenbauformen kann man drehende Funkwellen erzeugen. Diese heißen „zirkular polarisiert“. Je nach Drehrichtung unterscheidet man „linkszirkular“ und „rechtszirkular“ polarisierte Funkwellen. Genaueres hierzu wird in den Kursen für die Klassen E und A behandelt.


Dass die Polarisationsrichtung oft mit der geometrischen Anordnung der Antennenelemente übereinstimmt liegt daran, dass meistens Antennen eingesetzt werden, bei denen die Leiteranordnung geometrisch mit der Richtung des elektrischen Feldes übereinstimmt. Die Angabe „horizontal“ oder „vertikal“ bezieht sich nämlich vereinbarungsgemäß auf die Ausrichtung des elektrischen Feldes und nicht auf die Ausrichtung des magnetischen Feldanteils.
Die einfache Merkregel, dass geometrisch vertikal angeordnete Antennen vertikal polarisieren und horizontal angeordnete Antennen horizontal polarisieren stimmt nicht im Allgemeinen. So weist beispielsweise eine horizontal liegende Magnetic-Loop-Antenne eine vertikale Polarisation auf und eine vertikal liegende Magnetic-Loop entsprechend eine horizontale Polarisation. Bei einer Ganzwellenschleifenantenne (z.B. Delta-Loop) hingegen hängt die Polarisationsrichtung von der Positionierung der Einspeisung ab. Bei Dipol- und Yagi-Uda-Antennen kann man die Polarisation aber anhand der mechanischen Ausrichtung der Drähte erkennen, da sich in dieser Richtung auch das elektrische Feld ausbildet.