Beacon (Funkbake)
Was ist eine Funkbake?
Jeder kennt Leuchttürme an der Meeresküste. Sie dienen als Navigationshilfe für die Seeleute. Das Leuchtfeuer jedes Leuchtturms ist möglichst weit sichtbar und blinkt auf ganz bestimmte Art und Weise, damit es leicht identifizierbar ist und nicht verwechselt werden kann.
Wenn man das Leuchtfeuer nicht sehen kann, ist entweder Schietwetter, man hat sich komplett verfahren oder man schaut in die falsche Richtung…
Ganz ähnlich verhält es sich mit den Funkbaken im Amateurfunkbereich. Sie dienen im Wesentlichen der Beurteilung von Ausbreitungsbedingungen. Dazu senden Sie kontinuierlich auf einer bestimmten Frequenz und übermitteln in der Regel ihr Rufzeichen und den Standort in Telegrafie. Ob und wie laut man die Bake hört ist ein guter Indikator dafür, wie es um die Ausbreitungsbedingungen in dem jeweiligen Frequenzbereich bestellt ist und ob sich ein „Allgemeiner Anruf“ lohnen könnte.
Eine Ausbreitungsbake ist eine Funkbake, die zur Beurteilung des Funkwetters für Weitverkehre verwendet wird.
Ausbreitungsbaken werden meistens von Funkamateuren betrieben, es gibt sie auf diversen Amateurfunk-Bändern von Langwelle bis Mikrowellen. Das bekannteste internationale Baken-Projekt NCDXF/IARU der International Amateur Radio Union besteht aus derzeit 18 Bakenstationen, welche auf den Kurzwellenfrequenzen 14,100 MHz, 18,110 MHz, 21,150 MHz, 24,930 MHz und 28,200 MHz abwechselnd senden. Durch das Abhören dieser Frequenzen gewinnt man in kurzer Zeit einen Überblick darüber, in welche Regionen der Erde auf welchen Frequenzbereichen eine Ausbreitung momentan möglich ist.
Die älteste bis heute betriebene Ausbreitungsbake ist in Dänemark mit dem Amateurfunkrufzeichen OZ7IGY. Sie sendet seit dem Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957, aktuell auf 12 Amateurfunk-Bändern von 28 MHz bis 24 GHz.
Die Bake DK0WCY in Deutschland verbreitet Informationen zum Funkwetter auf 10,144 MHz.
Einke Lister aller Baken weltweit gibt es hier zum Download.
Die NCDXF hat in Zusammenarbeit mit der IARU ein weltweites Netz von Hochfrequenz-Funkbaken auf den Frequenzen 14,100, 18,110, 21,150, 24,930 und 28,200 Megahertz aufgebaut und betreibt es. Diese Baken helfen sowohl Amateur- als auch kommerziellen Hochfrequenzfunknutzern, den aktuellen Zustand der Ionosphäre zu beurteilen. Das gesamte System wird von Freiwilligen entworfen, gebaut und betrieben, und zwar ohne Kosten, abgesehen von den tatsächlichen Kosten für Hardwarekomponenten, Versandkosten usw.
Die erste Bake sendete ab 1979 von Nordkalifornien aus und war so erfolgreich, dass die IARU ein weltweites Netz von Baken vorschlug, die 24 Stunden am Tag in Betrieb sind. In den folgenden Jahren wurde das Netz langsam erweitert. Das derzeitige System mit 18 Baken wurde 1995 in Betrieb genommen und ist seither ununterbrochen in Betrieb.
- 18 Baken sind relativ gleichmäßig um die ganze Welt verteilt
- Jede dieser Baken sendet in einem festen Zeitschema nacheinander auf 5 Bändern: 20, 17, 15, 12 und 10m.
- Jede Aussendung dauert 10 Sekunden und enthält das Rufzeichen sowie 4 Striche von je einer Sekunde Dauer mit abnehmender Sendeleistung. Das Rufzeichen und der erste Strich wird mit 100 Watt gesendet, die nachfolgenden Striche mit 10 Watt, 1 Watt und 100 Milliwatt.
- Für die genaue Zeitsteuerung wird GPS verwendet, d.h. jede Bake hat einen GPS Empfänger und eine genaue Echtzeituhr.
- Um die Signale der Baken vergleichbar zu halten, benutzen alle eine ähnliche Hardware. Vor allem wird die Sendeleistung gleich eingestellt, und immer eine rund strahlende Vertikalantenne verwendet.
Alle 18 Baken senden jeweils 10 Sekunden, so dass man in 3 Minuten die kompletten Ausbreitungsbedingungen überblicken kann.
Eine andere Möglichkeit ist den Banken von Band zu Band zu folgen und somit sich in 50 Sekunden einen Überblick zu machen, welches Band in einer bestimmten Richtung am besten geht.
Viele legen sich deshalb alle fünf Bakenfrequenzen hintereinander im Speicher ab, um sie schnell durchzuschalten.
Dadurch, dass die Sendereihenfolge der Baken festgelegt ist und sekundengenau gesteuert wird, weiß man genau welche Bake jetzt gerade sendet. Wenn man dann nichts hört, ist das Band in die Richtung halt zu. Oder die Bake ist defekt, das kann auch mal vorkommen.
- 14100 kHz (20m Band)
- 18110 kHz (17m Band)
- 21150 kHz (15m Band)
- 24930 kHz (12m Band)
- 28200 kHz (10m Band)
Die Webseite der NCDXF selbst zeigt sekundengenau welche Bake gerade sendet: http://www.ncdxf.org/beacon/index.html
Für Android gibt es eine App, welche genau zeigt, welche Bake gerade auf welchem Band aktiv ist. Es werden auch die Baken angezeigt, welche momentan nicht aktiv sind.
