Werde Funkamateur!

Werde Funkamateur!

Der Amateurfunk ist ein faszinierendes Hobby, das Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Es bietet die Möglichkeit, technisches Wissen zu erwerben, internationale Kontakte zu knüpfen und in Notfällen wichtige Kommunikationsdienste zu leisten.

Für die Teilnahme am Amateurfunkdienst ist ein Amateurfunkzeugnis erforderlich, das durch eine erfolgreiche Prüfung bei der Bundesnetzagentur erlangt wird. In Deutschland gliedert sich der Amateurfunk in drei Klassen: die Klasse N für Neueinsteiger, die erweiterte Klasse E und die Klasse A mit höchster Leistung auf allen zugeteilten Frequenzen.

Bevor man in die Welt des Amateurfunks eintaucht, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis dafür zu entwickeln:

Amateurfunk ist ein nicht-kommerzieller Funkdienst für Hobbyfunker. Er ermöglicht weltweite Kommunikation auf verschiedenen Frequenzbändern.

Funkamateure benötigen eine staatliche Lizenz, um legal senden zu dürfen.

Um mehr über das Hobby zu erfahren, kann man:

  • natürlich hier auf meinen Seiten stöbern
  • Lokale Amateurfunkclubs besuchen (DARC-Ortsverbände)
  • An Fielddays teilnehmen
  • Fachzeitschriften lesen (z.B. „CQ DL“ in Deutschland)
  • Online-Foren und Webseiten von Amateurfunkverbänden nutzen.

Es gibt verschiedene Wege, sich auf die Amateurfunkprüfung vorzubereiten:

  • Kurse bei lokalen Amateurfunkvereinen
  • Online-Kurse und Webinare
  • Selbststudium mit Hilfe von Lehrbüchern und Online-Ressourcen

Die Prüfung umfasst in der Regel folgende Bereiche:

  • Technik und Betriebstechnik
  • Vorschriften und Gesetzgebung
  • Kenntnisse über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)

In vielen Ländern gibt es verschiedene Lizenzklassen. In Deutschland beispielsweise:

  • Klasse N Einsteigerklasse (Newcomer)
  • Klasse E (Fortgeschrittenen Klasse)
  • Klasse A (Vollklasse)

Für die Teilnahme am Amateurfunkdienst ist ein Amateurfunkzeugnis erforderlich, das durch eine erfolgreiche Prüfung bei der Bundesnetzagentur erlangt wird. Diese Plattform dient der Vorbereitung auf die Prüfungen für die verschiedenen Amateurfunkklassen. Du kannst hier direkt starten.

In Deutschland gliedert sich der Amateurfunk in drei Klassen: die Klasse N für Neueinsteiger, die erweiterte Klasse E und die Klasse A mit höchster Leistung auf allen zugeteilten Frequenzen. Für alle Klassen ist eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) erforderlich. Die nachstehende Tabelle bietet eine Übersicht über die Unterschiede zwischen den Klassen.

Drei verschiedene Klassen … was ist denn da der Unterschied in der Praxis?

In diesem Zusammenhang wird sehr häufig auch die Frage gestellt: “Wie weit geht das denn überhaupt?” Oder: “Wie weit komme ich mit welcher Klasse?” Leider gibt es darauf genauso wenig eine allgemeingültige Antwort wie auf die Frage “Wieviel kostet ein Computer?” (20€ für einen Raspberry Pi Zero, viele Millionen für einen Supercomputer). Ebenso schwer ist die Frage “Wie schwer ist die Prüfung?” zu beantworten: Ein zwölfjähriger Schüler wird das naturgemäß viel schwieriger empfinden als eine Professorin für Elektrotechnik. Dennoch werden wir versuchen, einen ungefähren – und auch stark vereinfachenden – Eindruck zu geben, welche Verbindungsarten Du mit welcher Klasse nutzen kannst und welche Reichweiten dabei realistisch sind.

Klasse N (Einsteigerklasse)

Mit der Mitte 2024 neu eingeführten Klasse N des Amateurfunkdienstes darfst Du im 10-Meter-Band, im 2-Meter-Band und im 70-cm-Band Funkbetrieb durchführen. Diese Bänder ähneln aufgrund sehr ähnlicher Frequenzen dem Jedermann-Funk (CB-Funk, Freenet bzw. PMR) von den Ausbreitungsbedingungen sehr stark.

Allerdings darfst Du mit der Klasse N insbesondere gegenüber PMR und Freenet mit bis zu 20facher Leistung arbeiten (10 Watt EIRP statt 0,5 Watt EIRP bzw. 1 Watt ERP), was der erzielbaren Reichweite deutlich zugute kommt. Des weiteren erlaubt der Amateurfunk auch andere Übertragungsverfahren wie SSB, Morsen oder digitale Verfahren (z.B. FT-8, JS-8 oder LoRA), welche die Reichweite gegenüber freien Funkanwendungen selbst bei gleicher Sendeleistung deutlich steigern. Auch die Kommunikation mit erdumlaufenden Satelliten, die auf dem 2m und 70cm Band senden, ist möglich.

Insbesondere existieren im Amateurfunk in allen drei genannten Bändern zahlreiche sogenannte Relais, auch Repeater genannt. Dies sind automatisch betriebene Funkstationen, welche empfangene Funksignale selbst wieder ausstrahlen und sie sozusagen verstärken. Da diese Relais meist auf Bergen, Funktürmen oder Hochhäusern errichtet werden, vergrößern sie drastisch die erzielbaren Reichweiten, oft auf 50km und mehr. Dies ermöglicht zuverlässige Kommunikation über erstaunlich große Distanzen auch unter erschwerten Bedingungen. Beispielsweise wird ein Funkamateur in Ulm einen Bekannten in München selbst unter günstigsten Bedingungen mit einem Handfunkgerät kaum erreichen können – verwenden beide jedoch das 2-Meter-Amateurfunkrelais DB0ZU auf der Zugspitze, dann ist ein Gespräch problemlos möglich.

Weiterhin sind die Repeater über das Internet miteinander vernetzt. Über das digitale DMR-Repeaternetzwerk Brandmeister sind sogar weltweite Verbindungen möglich, da auf der ganzen Welt diese Repeater vorhanden sind. Zwar existieren in Deutschland auch einige wenige Relais für CB, Freenet und PMR; im Vergleich zum Amateurfunk mit seiner nahezu 100%igen Flächenabdeckung ist dies jedoch eine verschwindend kleine Menge.

Da die Klasse N derzeit eine rein deutsche Angelegenheit ist, darfst Du leider ausschließlich von deutschem Boden aus senden. So darf sich ein Funkamateur mit Klasse N zwar problemlos von Saarbrücken aus mit einer Station in Warschau unterhalten, beispielsweise im 10-Meter-Band – doch sobald derselbe Funkamateur in Frankfurt an der Oder über die polnische Grenze gegangen ist, darf er das nicht mehr, da er sich nicht mehr auf deutschem Staatsgebiet befindet.

Dafür ist die Klasse N auch vergleichsweise einfach zu erhalten. Bezüglich der abgefragten technischen Themen wurde sogar darauf geachtet, dass sie mit Unterrichtsthemen der 8. und 9. Klassen harmonieren, so dass die Prüfung zur Klasse N auch für Schülerinnen und Schüler relativ problemlos zu schaffen sein sollte.

Gegenüber der Einsteiger-Klasse N bietet die Klasse E zusätzliche Möglichkeiten. Die zusätzlich verfügbaren Kurzwellenbänder 160m, 80m und 15m gewährleisten, dass Du an fast jedem Tag des Jahres für wenigstens ein paar Stunden die Gelegenheit für Fernverbindungen (ab 500km) finden kannst. Die erheblich höheren Sendeleistungen (auf den meisten relevanten Bändern 75 Watt oder 100 Watt PEP am Antenneneingang gegenüber 10 Watt ERP/EIRP in Klasse N) sowie die Möglichkeit, diese 75W bzw. 100W nochmals mit einer Richtantenne zu verstärken, erlauben deutlich größere Reichweiten bzw. Verbindungssicherheit. Mit guter Antenne und gutem Timing sind Verbindungen tagsüber im 10- oder 15-Meter-Band beispielsweise nach Australien oder Südamerika keine große Besonderheit. Das 80-Meter-Band und das 160-Meter-Band wiederum erlauben sogenannte NVIS-Verbindungen: Durch Reflexion der Signale an der Ionosphäre erreichst Du vor allem in der Nacht einen Funkpartner auch hinter einem Bergrücken, welcher eine direkte Kommunikation normalerweise unmöglich machen würde.

Die Bänder 13cm (2,4 GHz) und 6cm (5,7 GHz) liegen in der Nähe der Frequenzbereiche für WLAN und erlauben eine Teilnahme am HAMnet – das ist sozusagen drahtloses Internet für Funkamateure; allerdings sind hier wegen der im Vergleich zu WLAN viel höheren erlaubten Sendeleistungen (5W PEP gegenüber 0,5W EIRP) plus der Möglichkeit, auch beim Senden Richtantennen zu verwenden, viel höhere Reichweiten teilweise über zig Kilometer erzielbar. Auch der geostationäre Satellit QO-100 verwendet die Gigahertz-Frequenzbänder. Darüber sind Verbindungen von Brasilien, Europa, Afrika bis Indien möglich.

Die E-Klasse wird in einigen anderen europäischen Ländern anerkannt, so dass Du beispielsweise im Urlaub ebenfalls Funkbetrieb machen darfst. Stand 01/2024 sind dies die Länder Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Dänemark, Tschechien, Polen; desweiteren Albanien, Australien, Belarus, Bosnien-Hercegovina, Estland, Finnland, Grönland, Island, Israel, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Moldavien, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Portugal, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Ukraine, USA (ohne Gewähr). Die genaue Liste findet man beim DARC-Auslandsreferat.

Gegenüber der Klasse N sind die technischen Fragen natürlich deutlich anspruchsvoller, aber auch diese sind nach unseren Erfahrungen nach dem alten System auch für Personen machbar, welche in der Schule Mathematik und Physik nicht gerade als Lieblingsfächer betrachtet haben.

Zunächst stechen die gegenüber Klasse E in fast allen Bändern nochmals deutlich erhöhten Leistungsgrenzen ins Auge; so sind beispielsweise auf den meisten Kurzwellenbändern bis zu 750 Watt PEP zulässig. Damit sind auch ungewöhnlichere Ausbreitungsarten möglich: Bei EME (Erde–Mond–Erde) wird unser ca. 400.000 km entfernter Mond als Reflektor für die Radiowellen benutzt. Troposcatter wiederum ist eine früher gerne vom Militär verwendete Verbindungsart für sehr hohe Leistungen, welche bis ca. 500 km sehr zuverlässige Verbindungen auf Frequenzen ab dem UKW-Bereich ermöglicht.

Viele Funkamateure nutzen diese hohen Leistungsgrenzen jedoch gar nicht aus, sondern erwerben die Klasse A hauptsächlich dazu, um in den Genuss der zusätzlichen, besonders attraktiven Kurzwellenbänder zu gelangen: Von den Kurzwellenbändern 40 m, 30 m, 20 m und 17 m erlaubt fast zu jeder Tages- und Nachtzeit mindestens eines Weitverkehrs-Funkverbindungen. Ebenso sind je nach Tageszeit und Sonnenaktivität die Bänder 60m und sogar 40m manchmal besser für NVIS-Verbindungen geeignet als 160m und 80m. Darüberhinaus ermöglichen das Mittelwellenband 630m sowie das Langwellenband 2200m zu quasi jeder Tageszeit Verbindungen über mehrere hundert Kilometer.
Zusätzliche Bänder wie das 4-Meter-Band runden die Möglichkeiten weiter ab.

Vereinfacht dargestellt wird eine deutsche Amateurfunk-Zulassung der Klasse A in vielen Ländern der Welt anerkannt – im Gegensatz zur Klasse E insbesondere auch in den beliebten Urlaubsländern Frankreich, Italien, Spanien, Bulgarien, Griechenland, Türkei, Großbritannien und Schweden (ohne Gewähr). In vielen Ländern darfst Du mit der deutschen Klasse A sogar ohne Voranmeldung einfach drauf losfunken; in anderen Ländern kannst Du mit Klasse A vor dem Urlaub ein Rufzeichen des jeweiligen Landes beantragen, ohne dass Du hierfür im entsprechenden Land eine Amateurfunk-Prüfung ablegen müsstest.

Gegenüber der Klasse E sind die technischen Fragen nochmals anspruchsvoller. Nach unseren Erfahrungen mit dem alten Fragenkatalog ist jedoch auch diese Prüfung für Personen machbar, welche ein gewisses mathematisches Grundverständnis und vor allem Freude am Verstehen naturwissenschaftlich-physikalischen Zusammenhängen haben. Studierte Elektrotechniker werden die Prüfung mit wenigen Tagen Vorbereitungszeit meistern; Personen mit weniger technisch-mathematischer Ausbildung müssen sich entsprechend etwas mehr Wissen aneignen. Bitte lass Dich von der Mathematik nicht abschrecken: Das “Schlimmste”, was in den Formeln vorkommt, sind Logarithmen, Wurzeln, Potenzen und Winkelfunktionen. Sehr viele Funkamateure mit Rufzeichen der Klasse A sind keine Elektrotechniker, sondern beispielsweise Juristen, Mediziner, Informatiker oder Kaufleute.

Und jetzt?

Welche Klasse ist nun die richtige für Dich? Sprich, wieviel Technik solltest Du lernen? Glücklicherweise kannst Du hier aufgrund des neuen Aufbaus der Prüfungen hier relativ risikoarm gleich von Anfang an mutig sein und Klasse E oder auch Klasse A anstreben. Denn angenommen, Du meldest Dich gleich für die Klasse A zur Prüfung an, schaffst dann aber lediglich die Teile zu Betriebstechnik/Vorschriften und Technik Klasse N, aber nicht die Prüfungsteile Technik Klasse E und A: In diesem Fall würde Dir dennoch schon einmal eine Zulassung der Klasse N zugeteilt. Die Prüfungsteile zu Klasse E oder A kannst Du dann zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen und erhältst nach deren Bestehen dann entsprechend eine Zulassung der Klasse E bzw. A.

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