AMATEURFUNK-GUID TEIL 4 - DIE ANTENNE
AUSWAHL DER RICHTIGEN ANTENNE -
ODER ANDERS GESAGT: EINFACH KANN JA JEDER
Im 4. Teil beschäftigen wir uns diese Woche mit einem der wichtigsten Bauteile eines Funkgerätes bzw. einer Funkanlage – der Antenne. Eine gute und gut platzierte Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker. Sie benötigt (mit Ausnahme von Aktivantennen) keinen Strom und verstärkt sowohl das Empfangs- als auch das Sendesignal. Außerdem verringert sie die Gefahr von Störungen durch andere Teilnehmer und andere Geräte. Wir zeigen Dir zunächst, was bei der Montage der verschiedenen Antennentypen zu beachten ist und gehen dann kurz auf die wichtigsten Arten ein.
Also dann: Viel Spaß mit Teil 4 des Amateurfunk-Guides!
EMPFANG: EIN GUTER ANTENNENSTANDORT IST DIE HALBE MIETE
Wenn es nur um den Empfang geht, sind viele, zum Teil sehr unauffällige und kostengünstige Lösungen möglich.
Angefangen bei einem einfachen „langen Draht“ für Kurzwelle über aktive Antennen mit eingebautem Empfangsvorverstärker für alle Bänder bis hin zu Magnetschleifenantennen. Letztere sind nicht zu verwechseln mit Antennen mit Magnetfuß.
Wichtig ist hier, die Antenne weit weg von möglichen Störquellen wie Computer, DSL, Fernseher, Energiesparlampen und LED-Leuchten zu montieren und das Signal über ein abgeschirmtes Kabel zum Empfänger zu führen. Sowohl bei Magnetschleifen- als auch bei Richtantennen kann eine Störquelle bei Bedarf durch Drehen ausgeblendet werden.
SENDEN: ENERGIE, DIE ... MAL BESSER, MAL SCHLECHTER ... DURCH WÄNDE GEHT
Beim Senden ist die abgesetzte Montage noch wichtiger. Ein Handfunkgerät kann man zwar mit der mitgelieferten Aufsteckantenne betreiben. Aber im Auto wird das wegen der abschirmenden Wirkung der Karosserie nicht so gut funktionieren, und zu Hause kann auch eine normale Hauswand auf 70 cm eine erhebliche Dämpfung bewirken. Außerdem wird die Sendeenergie im Auto bzw. im Haus reflektiert, was bei höheren Sendeleistungen (über 5 W bei 70 cm, über 20 W bei 2 m) zu Störungen und Kopfschmerzen führen kann.
Prinzipiell können auch starke Sender im Auto zu Fehlfunktionen der Elektronik oder zum Auslösen des Airbags führen, wobei die von Mobiltelefonen mit Sendeleistungen bis zu 2 W im Frequenzbereich von 900 MHz bis zu einigen GHz erzeugten Feldstärken keine Probleme verursachen sollten, also auch nicht bei Amateurfunkgeräten. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, kann sich der Hersteller darauf berufen, dass er den Betrieb von Funkgeräten mit Antennen im Auto nicht zugelassen hat.

VERSCHIEDENE ANTENNEN-ARTEN UND WAS BEI DEREN MONTAGE ZU BEACHTEN IST
Eine gute und gut platzierte Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker. Die Größe einer Antenne hängt auch von der Wellenlänge ab. Optimal ist eine Größe von mindestens 1/4 der Wellenlänge, also z.B. 50 cm bei einer Antenne für das 2m-Band. Natürlich kann man keine 40 m lange Antenne für das 160 m-Band aufstellen; eine solche Antenne ist kürzer und wird elektrisch verlängert, was dann aber den Wirkungsgrad reduziert.
Daraus folgt, dass halbwegs effektive Antennen für Kurzwelle oder gar Mittel- und Langwelle größer sein müssen als für VHF, UHF oder Satellitenfrequenzen. Mit einem Handfunkgerät kann man hier also nichts mehr ausrichten. Und man outet sich gegenüber den Nachbarn als Funkamateur, es sei denn, man versteckt die Antenne z.B. unter dem Dach. Dennoch sind weniger Störungen zu befürchten als bei einer Zimmerantenne. Die einzige Alternative sind die bereits erwähnten Magnetschleifenantennen, wie im Bild gezeigt, die es auch sendefähig gibt.
Satellitenantennen müssen übrigens nicht auf dem Dach montiert werden, sondern nur freie Sicht zum Satelliten haben. Im Garten oder auf dem Balkon lassen sie sich auch im Winter leichter vom Schnee befreien. Und Funkstörungen sind hier überhaupt nicht zu befürchten. Allerdings sind Amateurfunksatelliten mit Ausnahme von Qatar-Oscar 100 Es’hail-2 nicht wie Fernsehsatelliten geostationär, weshalb die Antenne dann meist beweglich sein muss und freie Sicht in alle Richtungen benötigt. EME-Verbindungen (Erde-Mond-Erde mit dem Mond als Reflektor) erfordern ebenfalls größere Antennenanlagen, es sei denn, man verwendet WSJT (Du erinnerst Dich sicher an unseren Teil 1 – Erste Schritte).
Antennen sind auch ein interessantes Feld für eigene Konstruktionen. Wer mehr darüber und über gängige Konstruktionen wissen will, kann in „Rothammels Antennenbuch“ nachschlagen.
NA, WELCHE ANTENNE DARF’S DENN SEIN?
Vom Stück “langen Draht” bis zur meterhohen Antenne ist das Angebot an Antennen riesig und man kann schon mal den Überblick verlieren und vor lauter Antennenmasten den Wald nicht mehr sehen. Doch wir schaffen Abhilfe. Egal ob Vertikal-, Draht- oder Mag.Loop-Antennen bei den Kurzwellenantennen oder stationäre Richtantennen, Rundstrahler sowie Aufsteckantennen – bei uns findest Du, was Du suchst und wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, was es genau ist, beraten wir Dich gerne, welche Antenne für Dein Funkgerät die beste Wahl ist.