AMATEURFUNK-GUID TEIL 3 - DIE TECHNIK
WIE SIEHT EINE AMATEURFUNKSTATION AUS?
UND WAS MACHE ICH, WENN ICH NUR HÖREN DARF ODER WILL?
Im letzten und umfangreichsten Teil des Amateurfunk-Guides widmen wir uns heute der Technik, die hinter dem Amateurfunk steckt. Exemplarisch haben wir uns für SSB und SDR entschieden. Was das genau bedeutet, erfährst Du gleich. Noch ein bisschen Geduld. Im Detail gehen wir dann auf die verschiedenen Eigenschaften der Geräteklassen ein – vom Handfunkgerät bis zur Feststation. Jetzt bleibt uns nur noch eins zu sagen:
Viel Spaß mit dem 3. Teil des Amateurfunk-Guides!

WAS MAN WISSEN MUSS
Alles, was man zum Funken und für die Lizenzprüfung, die bei der Bundesnetzagentur abgelegt wird, wissen muss – ob Technik, gesetzliche Vorschriften oder Funkbetrieb – kann man je nach persönlicher Vorliebe in Büchern nachlesen, in einem Online-Kurs oder in Kursen vor Ort lernen. Es gibt auch Fernkurse, zum Beispiel von der Fernschule Weber. Morsen muss man heute nicht mehr können, um die Amateurfunkprüfung abzulegen.
ABTAUCHEN IN DEN BÜCHERWALD!
Bei den Büchern hat sich der Amateurfunk-Lehrgang von Eckart K.W. Moltrecht (DJ4UF) bewährt. Es gibt drei Bücher: Technik für Klasse E (die Einsteigerlizenz), Technik für Klasse A (die „große“ Lizenz) und Betriebstechnik und Vorschriften, also den ganzen Rest. Eckart bietet das Ganze aber auch als kostenlosen Online-Kurs auf den Seiten des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) an. Weitere Kurse finden sich auf der Website „Amateurfunk verbindet“, eine Fernschule ist eine weitere Option.
Wer sich nicht direkt an die Prüfung der Einsteigerlizenz traut, hat ab Sommer 2024 die Option das Examen zur N-Lizenz abzulegen. Dieses ist um einiges einfacher und ist für komplette Neulinge in der Welt des Amateurfunks konzipiert. Auch hierfür macht man sich mit einer schnellen Google-Suche schlau und findet die dazugehörigen Online Übungskurse und Fragenkataloge, um die Prüfung sorgenfrei bestehen zu können.
SDR – SOFTWARE DEFINED RADIOS
Unter SDR – Software Defined Radios – versteht man Empfänger, die mit digitaler Technik (Computer, digitale Signalprozessoren) betrieben werden. Sie sind preiswerter als reine Hardware-Empfänger und bieten Funktionen wie die Panoramadarstellung eines ganzen Frequenzbandes, die sonst nur schwer realisierbar sind. Deshalb kann der Neukauf eines solchen Gerätes unter Umständen günstiger sein als der Gebrauchtkauf eines klassischen Empfängers – auch die Funktechnik entwickelt sich ständig weiter. Wir haben viele empfehlenswerte Lösungen für den Amateurfunkempfang im Sortiment, die als SDR oder Handscanner schon ab 100 € gute Leistung bieten. Wenn Du jetzt neugierig auf SDR geworden bist, schau doch mal hier vorbei.
EIGENSCHAFTEN DER VERSCHIEDENEN GERÄTEKLASSEN
Gerade am Anfang ist das Thema Amateurfunk sehr umfangreich und man weiß nicht so recht, wo und womit man anfangen soll. Wir wollen hier etwas Licht ins Dunkel bringen und dir im Folgenden die Geräteklassen Handfunkgerät, Mobilgerät und Feststationsgerät näher erläutern und verschiedene Modelle vorstellen, die für Einsteiger geeignet sind.
HANDFUNKGERÄT/MOBILGERÄT
Bei den Empfängern, aber auch bei den eigentlichen Funkgeräten gibt es mehrere Geräteklassen. Zunächst das Handfunkgerät oder der Handscanner. Preiswert, batteriebetrieben, tragbar und bereits mit Antenne: ein universell einsetzbares Gerät. Allerdings wegen der kurzen Antenne und der geringen Sendeleistung nur für VHF/UHF/SHF, nicht für Kurzwelle, und damit vorwiegend für den Nahbereich, z.B. auf Messen und Veranstaltungen oder über Relais (Repeater, Umsetzer). Diese werden an einem exponierten Standort aufgestellt und vergrößern wie eine Mobilfunkbasisstation die Reichweite des Handfunkgerätes.
Da es im Amateurfunk erlaubt ist, externe Mikrofone, Lautsprecher, Stromversorgungen, Endstufen und Antennen anzuschließen, kann ein Handfunkgerät auch zu Hause verwendet werden. Aufgrund der kompakten Bauweise und der auf geringen Stromverbrauch ausgelegten Elektronik sind Bedienkomfort und Großsignalfestigkeit jedoch geringer als bei größeren Funkgeräten. Dennoch ist dies meist der klassische Einstieg. Handfunkgeräte wie das Yaesu FT-4XE sind bereits für unter 100 € erhältlich.

MOBILGERÄT Im Auto ist ein mobiles Gerät mit 12 V, externem Mikrofon und externer Antenne sinnvoller. Das Sortiment beginnt hier mit dem Yaesu FTM-3100E. Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit sollte man auch an ein Bluetooth-Headset denken. Aber auch zu Hause ist ein mobiles Gerät die deutlich komfortablere und leistungsfähigere Lösung als ein Handfunkgerät. Mit dem Icom IC-705 gibt es auch hier bereits ein Gerät, das „alles“ kann: Kurzwelle, VHF/UHF und großes Display – und das sogar mobil / tragbar ist. |

STATIONSGERÄTE
Stationsgeräte, wie hier im Bild, sind für Kurzwelle auch heute noch die gängigste Lösung und auch für die anderen Frequenzbereiche und Betriebsarten mit großem Display am komfortabelsten; allerdings auch am teuersten. Und gerade die High End-Geräte sind auch hier inzwischen SDR – eine Technologie, die im Amateurfunk inzwischen Funktionen ermöglicht, die früher nicht einmal Profi-Funkanlagen ohne weiteres liefern konnten.