Amateurfunk Ausbreitungsbedingungen



Die Sonnenflecken-Relativzahl ist ein grundlegender Indikator für die Sonnenaktivität. Erhöhte R-Werte deuten generell auf bessere Ausbreitungsbedingungen hin, besonders auf höheren Frequenzbändern. Mit steigender Sonnenaktivität können wir folgendes beobachten:

Je aktiver die Sonne, desto dynamischer und unvorhersehbarer können die Bedingungen sein. Während eines Sonnenminimums mit niedrigen R-Werten sind die Bedingungen oft stabiler, aber mit weniger Öffnungen auf höheren Frequenzen.

Der solare Flux (oft als SFI oder F10.7 bezeichnet) misst die Radioemission der Sonne bei 10,7 cm Wellenlänge und korreliert direkt mit der UV-Strahlung, die unsere Ionosphäre beeinflusst:

Der F-Wert liefert eine gute Vorhersage für die maximale nutzbare Frequenz (MUF) bei stabilen geomagnetischen Bedingungen.

Der A-Index beschreibt die durchschnittliche geomagnetische Aktivität über einen 24-Stunden-Zeitraum:

Ein erhöhter A-Index deutet auf vermehrten Eintrag von Sonnenwindpartikeln in die Erdatmosphäre hin. Dies kann durch koronale Massenauswürfe (CMEs) oder koronale Löcher verursacht werden und führt oft zu Auroraerscheinungen sowie Dämpfung oder Störung von Funksignalen, besonders entlang polnaher Ausbreitungspfade.

Der K-Index zeigt die Schwankungen des Erdmagnetfelds in einem dreistündigen Intervall:

Der K-Index ist ein schneller Indikator für kurzfristige Veränderungen. Während ein niedriger K-Wert Stabilität anzeigt, deutet ein steigender K-Wert auf eine schnelle Veränderung der Ausbreitungsbedingungen hin – entweder zur Verschlechterung oder nach einem Sturm auch zur Erholung.

Praktische Anwendung

Für eine umfassende Beurteilung der Ausbreitungsbedingungen sollten alle Parameter zusammen betrachtet werden:

  1. Ideale Bedingungen: Hoher F-Wert (>100) mit niedrigem A- und K-Index (<7 bzw. <3)
  2. Vorsicht geboten: Hoher F-Wert mit gleichzeitig hohem K-Index deutet auf bevorstehende Störungen hin
  3. Regelmäßige Überwachung: Bei sich ändernden K-Werten sollten auch die anderen Parameter genau beobachtet werden

Zur Ergänzung der Messwerte empfiehlt sich das Abhören internationaler Funkbaken (z.B. NCDXF/IARU-Baken) sowie die Beobachtung von Echtzeit-Ausbreitungsdaten über digitale Meldedienste wie PSKReporter oder WSPRNet.